Usability ist als englischer Begriff auch im deutschen Sprachraum gängig. Ein Grund mehr, nach einer brauchbaren Definition von Usability bzw. einer Übersetzung zu sehen. Dabei soll primär die Web-Usability im Vordergrund stehen.
Es existiert leider keine exakte und kurze Definition von Usability, die durch eine (freie) Übersetzung abgedeckt werden könnte. Dennoch dienen die Ausführungen zu den Übersetzungsansätzen dem tieferen Verständnis.
Was ist Usability?
Usability ist der Eignungsgrad (einer Webseite) für eine definierte Zielgruppe in einem definierten Nutzungskontext. Prämisse hierbei ist, dass diese Zielgruppe ihr Ziel effektiv, effizient und zufriedenstellend erreichen soll.
frei nach Wikipedia, wo man sich auch nicht zwischen Benutzerfreundlichkeit und Gebrauchstauglichkeit entscheiden kann.
Benutzerfreundlichkeit
Häufig liest man, Usability bedeute Benutzerfreundlichkeit. Nach Meinung einiger Kollegen würde dies die vollständige Bedeutung von Usability nicht wiedergeben. Denn Usability sei Notwendigkeit, nicht Freiwilligkeit.
Natürlich ist eine Übersetzung immer nur eine Übersetzung, die kulturelle sowie sprachliche Hintergründe oftmals nur teilweise wiedergeben kann. Dennoch halte ich den Begriff Benutzerfreundlichkeit für denn verständlichsten Begriff, was letzten Endes ja auch der Benutzerfreundlichkeit dient. 🙂
Denn wenn eine Webseite nicht benutzerfreundlich, also benutzerunfreundlich ist, ist das keine ordentliche Webseite. Ich denke jeder Webseitenbetreiber sieht es als notwendig an, dass seine Webseite benutzerfreundlich ist. Natürlich kann man eine benutzerunfreundliche Webseite meist noch benutzen. Und damit wären wir beim Problem: nach weitem Verständnis müssten Seiten ohne Usability nicht mehr benutzbar sein.
Gebrauchstauglichkeit
Ein anderer Ansatz fußt auf der wörtlichen Übersetzung der englischen Wortbestandteile: use und ability. Aus Nutzen und Möglichkeit wird dann Gebrauchstauglichkeit. Dieser Begriff wird auch in vielen Normen und offiziellen Standards verwendet.
Meiner Meinung nach passt tauglich durchaus, allerdings wirkt Gebrauch bei Webseiten doch ziemlich hölzern. Auch gibt es das letztlich entscheidenden Subjekt, die jeweiligen Nutzer, nicht wieder. Denn je nach Ausrichtung einer Webseite stellen sich mitunter komplett andere Kriterien für die Usability. So muss man Blogger anders bedienen, als Spiegel Online-Leser.
Benutzertauglichkeit
Die Kombination Benutzertauglichkeit wird es allerdings auch nicht in den Duden schaffen.
Eignungsgrad
Eignungsgrad ist etwas zu kurz gesprungen, da etwa die Zielgruppe und die Nutzbarkeit kaum zum Ausdruck kommen.
Fazit
Im Usability Weblog werde ich daher Usability, Benutzerfreundlichkeit und Gebrauchstauglichkeit verwenden. Usability als Fremdwort immer nur als ultima ratio, wenn meiner Meinung nach weder Benutzerfreundlichkeit noch gebrauchstauglichkeit die gewünschte Bedeutung ausdrücken.