Domainverkauf bei SEDO

Ein Beispiel für suboptimale Usability im Web in Punkto Funktionen ist mir neulich beim Domainverkauf auf der Plattform SEDO untergekommen.
Hier kann man sich anmelden und Domains zum Verkauf anbieten. Erhält man ein Kaufangebot, teilt SEDO dies per E-Mail mit. Dann muss man sich beim Dienst anmelden, um genaueres zu sehen. Wahrscheinlich wird dies wegen zwei, drei Seitenaufrufen (so genannte Page Impressions) mehr entsprechend gehandhabt. Schließlich ist dies ein wesentlicher Werbefaktor.

Dort angekommen bietet einem dann SEDO vier Alternativen zum Domainverkauf an:

Optionen beim Domainverkauf auf www.sedo.de

Optionen nach Angebotseingang

SEDO bietet folgende Möglichkeiten („Sie haben nun folgende Optionen“):

1. Gebot akzeptieren – Domain verkaufen
2. (Gegen)Gebot abgeben
3. Öffentliche Auktion starten
4. Verhandlungen abbrechen

Aufgrund Erklärungen und weiterer Auswahlfelder sind die Möglichkeiten erst nach Scrollen ersichtlich. In diesem Fall wollte ich die Verhandlungen abbrechen, da ich an unverschämte Bieter keine guten Domains verkaufen möchte und ich mir dieses Hin-und -her ersparen will.
Also Option 4: Verhandlung abbrechen.

Verhandlung abgebrochen?

Dann erscheint nach Aktualisierung der Seite ganz oben folgende Fehlermeldung:

Fehlermeldung nach ausgewähltem Verhandlungsabbruch

Achtung, Ihre Eingabe war fehlerhaft. (…) Sie müssen Ihrem Verhandlungspartner zunächst Ihre Preisvorstellung nennen. Erst danach können Sie den Verhandlungsverlauf abbrechen.

Die Option verhandlung abbrechen war also gar nicht möglich. Diese Möglichkeit hätte also gar nicht angezeigt werden dürfen. Zumindest ein erkläremder Hinweis und ein deaktiviertes Feld wären wohl bei so einem wesentlichen Schritt zu erwarten gewesen.
Dass ich den „Verhandlungsverlauf“ erst nach Preisvorstellung abbrechen kann, bleibt einer Begrüdnung schuldig. Liebes Team bei SEDO, nicht immer ist der Preis der Grund für oder gegen einen Kauf. Möglicherweise liegt der Grund darin, dass SEDO nur bei erfolgtem Verkauf verdient und mir daher das Aussteigen erschweren will.
Mir bleibt daher nur eine Option. Eine, die nicht auf der offiziellen Liste stand. Ich antworte nicht, bis die siebentägige Bindungsfrist für das Angebot ausgelaufen ist und dieses nichtig. Was bleibt mir sonst auch anderes über.

Nicht antworten

Das Nichtantworten ist natürlich nicht gerade optimal für den möglichen Käufer. Aber auch daran hat SEDO gedacht und schickt mir laufend E-Mails mit Erinnerung. Mehr Infos – wie oben – natürlich nur nach Anmeldung.
Wer hart ist und sich zwar anmeldet aber dennoch nicht reagiert (sprich ein Gegenangebot abgibt), dem sperrt SEDO dann den Account und informiert per E-Mail.
Ich habe verstanden.

Nachtrag

Soeben erreicht mich eine E-Mail von SEDO:

Sie haben trotz mehrfacher Aufforderung vier Wochen lang nicht auf das für die Domain (…) vorliegende Gebot reagiert.
Daher kann mit einer Einigung nicht mehr gerechnet werden.
Aus diesem Grund ist der Gebotsverlauf durch Sedo jetzt abgebrochen worden.

Das wäre auch einfacher gegangen.

Update

SEDO hat reagiert und stellt nun als Beschreibung unter der letzten und nicht möglichen Option direkt folgedes dar:

Beschreibung unter nicht möglicher Option inkl. Begründung.